Aronstabgewächse

Aronstabgewächse sind eine eigene Pflanzenfamilie innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen.

Wie alle Pflanzenfamilien werden sie anhand der Blütenart unterschieden. Ihre namengebende Blüte, der Aronstab, ist ein dochtartiger samentragender Kolben.

Die bekanntesten Vertreterinnen der Aronstabgewächse sind Alocasien, Anthurien, Monsteras und Philodendren. Aber auch Epipremnen (Efeututen) und Scindapsen gehören zu dieser Pflanzenfamilie.

Verbreitungsgebiet

Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich beinahe über den ganzen Globus, wobei die Neotropis ein Zentrum ihrer Vorkommnisse bildet.

Durch uns Menschen haben sich viele Arten weit über ihr natürliches Gebiet hinaus verbreitet. Wer zum Beispiel schon einmal in Lissabon, Portugal gewesen ist, sollte die ein oder andere riesige Monstera deliciosa gesehen haben.

Lebensbedingungen

Wer sich für die Haltung eines Aroids entscheidet, sollte sich im Vorfeld informieren, wie diese in der Natur wachsen. Es gibt große Unterschiede in der perfekten Beschaffenheit des Bodens, der Nährstoffzufuhr und der Wachstumsart.

Wachstumsformen

So wachsen einige Arten aufsitzend (epiphytisch) auf anderen Pflanzen wie Bäumen oder an Felswänden. Was viele nicht wissen ist, dass auch die meisten Anthurien Arten ebenfalls Epiphyten sind. Das ideale Substrat sollte hier also extrem luftig und wasserdurchlässig sein. Ein Gemisch aus Spagnum Moos, Pinienrinde und Wurmhumus ist ideal. 

Arten wie Monsteras sind zum großen Teil hemi-epiphytisch. Das bedeutet, dass sie am Boden aufkeimen und sich über Läufer einen nahegelegenen Baum suchen und dann an diesem emporklettern. Im Laufe der Zeit stirbt der untere Teil der Pflanze ab, sodass ältere Exemplare dann nur noch aufsitzend ohne Verbindung zum Boden sind. Ein sehr grobes Substrat aus Pinienrinde, Perlit, und Kokosfasern sind ein perfekter Boden. Kletternde Pflanzen brauchen zwingend eine gute Rankhilfe. 

Eine Vielzahl der Aronstabgewächse wächst aber auch am Boden (terrestrisch). Man sagt dazu auch kriechend, da der Hauptstrang nah am Boden verläuft und sich die Blattknoten hintereinander am Boden fortsetzen. Die aktuell wohl begehrteste terrestrisch wachsende Pflanze ist die Monstera Thai Constellation. Auch viele Philodendren, wie der Philodendron gloriosum oder McDowell, wachsen am Waldboden. Hier bietet sich ein längliches Pflanzgefäß an, da Pflanzen dieser Wuchsform schnell über einen normalen Topf hinaus wandern.

Lichtverhältnisse

Beheimatet in den tropischen Regenwäldern sind viele Aronstabgewächse keine direkte Sonne gewöhnt, da sie meist unter den schattenspenden Baumkronen gedeihen. Direktes Sonnenlicht führt schnell zu Verbrennungen und kann die Pflanzen so stark schädigen, dass diese ganz absterben.

Dennoch lieben diese Pflanzen einen sehr hellen Standort. Lange Lichtphasen auch im Winter sind die perfekten Lichtverhältnisse, welche man bei uns leider nur mit einer künstlichen Lichtquelle erreichen kann. 

Luftfeuchtigkeit

Regenwald ist Regenwald. Eine hohe Luftfeuchtigkeit ist bei vielen, gerade bei den seltenen, Arten unabdingbar. So gibt es Arten die Ansprüche an über 80% Luftfeuchtigkeit haben. Gerade importierte Pflanzen sind diese Verhältnisse gewöhnt und sollten hier in Grennhouses oder Vitrinen gehalten werden. Auch Variationen mit hohen Weißanteilen in den Blättern sollten definitiv nur bei höheren Werten gehalten werden.

Dennoch kann man diese Pflanzen auch an die hier üblichen Werte gewöhnen, muss in dieser Phase aber das ein oder andere sterbende Blatt gewöhnen. Einmal akklimatisiert, wachsen diese Pflanzen aber in der Regel ganz normal weiter.

Nährstoffe

In der Regel handelt es sich bei Aroids um Starkzehrer. Das heißt für ein gesundes Wachstum sollte man regelmäßig je nach Anspruch der Pflanze düngen. Keinesfalls sollte man das Düngen in den Wintermonaten aussetzen, sondern je nach den vorherrschenden Bedingungen maximal reduzieren. Wer seine Pflanzen komplett unter künstlichen Bedingungen hält, kann das ganze Jahr voll durchziehen.